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Unterschiede zwischen PPR und O/R?
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einpilot
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 25.01.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Do, 29 Mai 2008, 13:01    Titel: Re: PPR Antworten mit Zitat

OLLIgator schrieb:
Hmm, das sehe ich nicht ganz so. Bei einem Flugplatz mit VLP-Status sollte man eine gewisse Planungssicherheit haben.

Die hast Du: Komm innerhalb der publizierten Öffnungszeiten.

<rundumschlagmodus ein>
Machmal kann ich über die verquere Logik mancher Leute einfach nur noch den Kopf schütteln. Wenn ein Flugplatzbetreiber sich an seine Öffnungszeiten hält, dann wird das diskussionslos akzeptiert. Wenn aber ein Flugplatzbetreiber sagt: "Schau mal, das sind meine Öffnungszeiten, aber machmal bin ich auch ausserhalb dieser Zeiten zufälligerweise noch auf dem Platz oder in der Nähe, und dann sehe ich eigentlich keinen Grund, warum ich Dich nicht schnell landen lassen sollte, wenn ich ja ohnehin schon da bin, also ruf doch einfach mal an und frage", dann wird das nicht als gesunder Menschenverstand und Kundenfreundlichkeit gelobt, sondern als Frechheit empfunden und angeprangert. Und das Verhältnis des Flugplatzes zu den umliegenden Gemeinden und allenfalls ausgehandelte Vereinbarungen kratzen solche Piloten natürlich auch nicht im Geringsten, aber wenn der Flugplatz dann die Öffnungszeiten weiter Einschränken oder vielleicht sogar ganz dicht machen muss, weil er sich nicht an diese Vereinbarungen gehalten hat, wird dann wieder in den höchsten Tönen gejammert.
<rundumschlagmodus aus>
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ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Fr, 30 Mai 2008, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

@einpilot:
Dein "Rundumschlagbeitrag" stimmt auf jeden Fall, denn an solche "bodengebunden" Konsequenzen bei allzu kundenfreundlicher Auslegung der Betriebszeiten mittels PPR denken die wenigsten Piloten (Anspruchsdenken!). Manche Anwohner kennen die Zeiten besser als die Piloten... Confused

Zwar haben wir die Begriffe schon ineinem oder mehreren anderen Threads (leider habe ich die ausführliche Variante nicht mehr gefunden) behandelt, aber hier nochmals der Unterschied:

1. PPR (=Prior Permission required)
Dies bedeuted, dass der Platzhalter (niemand sonst) - sofern dies in der Betriebsgenehmigung unter Betriebszeiten so festgelegt ist - außerhalb der veröffentlichten Betriebszeiten, zu denen Betriebspflicht besteht, zusätzliche Starts und Landungen, sprich eine Nutzung des Flugplatzes, genehmigen kann.
Die Genehmigung erfolgt auf Antrag im Einzelfall, deshalb ist stets auch eine Ablehnung möglich!
Bei PPR hat man (Pilot) KEINEN Rechtsanspruch auf Gewährung!

2. O/R (=On Request)
Hier hat der Pilot einen Rechtsanspruch, dass zur beantragten Zeit oder in dem O/R-Zeitraum (siehe AIP) der Platz offen ist.
Daher steht auch z.B. bei Zoll/Customs meist O/R, weil man den ja in bestimmten Fällen braucht und man daher auch eine Anspruch auf Abfertigung hat.

Ein Beispiel (vielleicht etwas hinkend Wink )
Eine Apotheke hat regulär geöffnet und ein Patient benötigt dringend noch ein Medikament, leider ist es schon 10 Nach 18.00 Uhr und die Apotheke hat geschlossen. Der Patient sieht aber noch Personal und klopft.
Der Apotheker kann nun nochmals schnell aufschließen und den Kunden bedienen, oder er läßt es = PPR!

Anders bei einer Apotheke, die Notdienst hat, hier hat die Apotheke auch geschlossen, aber der Apotheker muss nun öffnen und das Medikament herausgeben = O/R, denn der Patient hat einen Rechtsanspruch auf Öffnung (O/R-Zeitraum = 24Std.)!


Grüße,
Thomas
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Skytanzen
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 04.05.2003
Beiträge: 84

BeitragVerfasst am: Sa, 31 Mai 2008, 8:36    Titel: Antworten mit Zitat

außerdem muss nicht nur der Flugleiter/BfL anwesend sein, sondern ggf. zusätzlich noch Rettungspersonal.

Und Bezahlen darf der Pilot für solche Dienste meistens auch mit zusätzliche Gebühren. Cool
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Mayday
eddh.de-Stamm-User


Hier seit: 28.12.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: Sa, 31 Mai 2008, 15:49    Titel: Re: PPR Antworten mit Zitat

OLLIgator schrieb:

Und noch mehr Ärger kommt in mir auf, wenn für eine Maschine des ansässigen Vereins oder eines lokalen Geschäftsmannes gerne "Überstunden" gemacht werden, aber ein "Unbekannter", der ohne "gute Gründe" später kommen möchte, wird abgewiesen.


Auch das finde ich völlig in Ordnung!

Unter Umständen tut nämlich der ortsansässige Verein oder der besagte Geschäftsmann eine Menge für den Flugplatz. Das kann von Geldspenden über Arbeitsdienste bis hin zu guter Öffentlichkeitsarbeit gehen auch PR ist für Flugplätze und deren Akzeptanz ein sehr wichtiges Thema. Ist der Verein z.B. der jenige der die meisten Einnahmen durch Langegebühren einbringt bekommt er eben auch zugeständnisse.

Da wäscht dann eben eine Hand die andere und daran kann ich nichts falsches erkennen.

Zudem muß man auch einfach akzeptieren das ich für jemand den ich persönlich kenne und mit ihm vielleicht sogar eine Freundschaft hege, eher gewillt bin Überstunden zu machen als für einen wildfremden Menschen der wenn es blöd läuft außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten eine "freestyle Platzrunde" fliegt und sofort dann mindestens drei erboste Anwohner anrufen.

Ich kenne auch einige kleinere Plätze (z.B. in der Hand von Vereinen) auf denen mir PPR regelmäßig verweigert wurde, ich habe mich da mal während der Öffnungszeiten vorgestellt und nun ist PPR kein Problem mehr. "Ach du bist es, eigentlich haben wir zu, ich bin aber noch in der Werkstatt, es kann also ein bißchen dauern bis ich an den Funk komme, bis später guten Flug!".

Grüße

Mayday
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MichiHH
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 10.11.2005
Beiträge: 143

BeitragVerfasst am: Di, 03 Jun 2008, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

ich hörte von einem Kollegen, dass die Flugleiter-Pflicht aus unserer "Nazi" Vergangenheit zu erklären ist. Bei unserem Nachbarn Dänemark gibt es wohl Plätze, die ohne Flugleiter funktionieren. Für die Landegebühr ist eine Metall-Schachtel aufgestellt. Fände ich für uns auch richtig klasse.

Das mit der Nazi-Vergangenheit verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz - Prolemik?

Gruß
Michi
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einpilot
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 25.01.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Di, 03 Jun 2008, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Dass es natürlich auch ohne Flugleiter geht hat mit PPR aber nichts zu tun. In der Schweiz z.B. gibt's auf kleineren Plätzen auch keinen Flugleiter, dennoch sind praktisch alle PPR. Ohne Bewilligung setzt Du da kein Rad auf den Boden.

Ob Du die Bewilligung vor dem Flug per Telefon oder erst beim Anflug per Funk einholst, ist dabei grundsätzlich egal, letzteres aber mit einem Risiko verbunden: Niemand da, Pech gehabt. Bei PPR per Telefon heisst es stattdessen: Niemand da, wo ist der Briefkasten für die Landegebühr?
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Mi, 04 Jun 2008, 7:51    Titel: Antworten mit Zitat

MichiHH schrieb:

...
Das mit der Nazi-Vergangenheit verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz - Prolemik?

Nein, da hat er wohl leider Recht.

Damals hies das wohl "Luftpolizei", der Sinn und Zweck "im Sinne des Systems" war es, Ausreisen/Flucht und das "Verbringen" von Wertsachen etc. via Flugplätze zu verhindern - kurz zusammengefasst, was ich irgendwann in einem Artikel einer Luftfahrtzeitschrift dazu gelesen habe.
PuF ? Aerokurier ? Fliegermagazin ? ich weis es nicht mehr.

Mehr dazu wird man wahrscheinlich in Fachausarbeitungen von Luftfahrt-Historikern finden können, vermutlich geht der wahre Ursprung noch weiter zurück, bis in die Zeit, als es an den ersten Plätzen noch Bretterbuden mit Kreidetafeln für die Abflug- und Ankunftszeiten gab, und eine Person als "Kartenknipser" gebraucht wurde.

Trotzdem hat der Hintergrund wohl nichts mehr mit den heutigen Gegebenheiten zu tun - mir schwant nämlich, was als nächstes kommt...

Gruß Andreas
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einpilot
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 25.01.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Mi, 04 Jun 2008, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht alles, was schlecht ist, wurde von den Nazis erfunden. Das erste Auftreten des Ausdrucks "Luftpolizei" habe ich im Zusammenhang mit der Kontrolle des Flugverbots nach dem Versailler Vertrag gelesen. So waren z.B. in den 1920er Jahren auf der Wasserkuppe ein paar "Luftpolizisten" stationiert, um das Treiben der Segelflieger zu überwachen. Wie vieles andere wurde dann wohl auch diese Institution von den Nazis übernommen und umfunktioniert.

Vermutlich hat sich die Sache dann nach dem 2. Weltkrieg durch das erneute Flugverbot halten können, das ist aber nur eine wilde Vermutung meinerseits.
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