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Kontrolle von Ultraleichtfliegern
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ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Di, 16 Jul 2002, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

luftauge schrieb:

Aber erfahrungsgemäß wird bei uns in allen Bereichen eher restriktiv gesetzgegeben, anstatt progressiv (kann man dass so sagen ?)
Begründung :
Wer soll das kontrollieren und
wie soll denn das sonst kontrolliert werden ?

Gruß Andreas/L


... da stimm ich Dir absolut zu. Hab´s ja auch oben schon geschrieben, daß man in Deutschland erst gar nicht, dann spät und dann mit dem Großen Hammer reagiert. Wink

Der große Unterschied z.B. zu den USA ist einfach der, daß es dort zwar nicht weniger Gesetze und Vorschriften gibt, im Gegenteil, aber man das nicht so empfindet. Eher spürt man eine fliegerische Freiheit, die ihres Gleichen sucht.
Und woran liegt das?
Daran, daß die Amerikaner Ihre Gesetze und Vorschriften aus der Praxis, für die Praxis entwickeln. Des weiteren werden diese immer wieder neuen Erfordernissen angepaßt!
Dies ist dann der Grund, warum man dort sich nicht eingeschränkt fühlt, wohingegen man in Europa und speziell in Deutschland alles vom verstaubten Schreibtischen regeln will und daß auch noch von Leuten, die gar keine Fluglizenz haben.
Die Folgen sind bekannt und erschweren die Freude am Fliegen ungemein!!!
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sigi
Redaktion


Hier seit: 24.05.2002
Beiträge: 292
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Mi, 17 Jul 2002, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hi User!

In diesem Zusammenhang komme ich zu folgender Überlegung:

Was war zuerst da: Das Huhn oder das Ei...? Die gesetzlichen Restriktionen für Ultralight waren und sind den Herstellern ja wohl kaum unbekannt. Wenn ich ein Hersteller bin und ein z.B. ein zweisitziges UL produziere, dass, um in den gesetzlichen Bestímmungen zu bleiben, nur geflogen werden kann, wenn

- kein Treibstoff getankt wird oder
- nur ein Insasse drin sitzen kann, der nicht mehr als 65 kg wiegt oder
- zwei Insassen mit zusammen nicht mehr als 135 kg und Treibstoff für 10 Minuten (ohne Reserve!)

kann ich dann erwarten/verlangen, dass die Gesetze geändert werden müssen...? Oder hab ich da nicht vielleicht was falsch gemacht...?

Ich habe den Eindruck, genau so blauäugig, wie nach meinen Erfahrungen leider viele UL-Piloten sind, gehen die Hersteller vor... Schließlich wird Profit angestrebt. (Wer mag, kann gerne das Wort 'blauäugig' burch 'verantwortungslos' ersetzen.)

Dass damit die Privatfliegerei im allgemeinen und die UL-Fliegerei im besonderen in Misskredit gerät, ist leider die Folge.

Die ULs als Flugsportgerät waren ursprünglich eine feine Idee. Offene Trikes mit einem 'Segel' als Tragfläche, 60 km/h Reisegeschwindigkeit in 300 m Höhe über Wiesen Wälder und Felder - Flugspaß pur! Ohne nenneswerte Restriktionsänderungen sind inzwischen Fluggeräte entstanden, für die ja auch mit Bezeichnungen, wie 'richtiges Flugzeug', 'fliegt vielen E-Klasse-Fliegern davon' geworben wird. Dass das nicht mehr zur ursprünglichen Idee eines 'Luftsportgeräts' passt - und zu den gesetzlichen Bestimmungen schon gar nicht mehr - , liegt auf der Hand. "Mein Mofa fährt 160!", mit Bremsen und Reifen für 25...

Nur, wie könnte die Lösung des Problems aussehen? Die UL-Klasse aufwerten...? Wohin? Vielleicht bis 650 oder 850 Kgs? Da sind wir dann eh' nicht mehr weit von der E-Klasse... Und dann müsste die Ausbildung umfangreicher, oder zumindes besser werden - damit auch teurer... Und dann ist die eigentliche Idee, nämlich Menschen den Flugspaß billig zu ermöglichen ('Wiesen, Felder, Wälder'!), auch beim Teufel...

Meint

Sigi
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Mi, 17 Jul 2002, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sigi,

dem ist eigentlich nichts Wesentliches hinzuzufügen - vom Grundsatz her gesehen, aber

IMO sollte nicht ständig versucht werden, die Umstände den Gesetzen anzupassen, sondern die Gesetze den Fortschritten, soweit nötig und erforderlich - in diesem Fall ist es IMO dringend notwendig.
Und irgendwo ist die Technik soweit ausgereizt, dass man eben nur noch die gesetzlichen Bestimmungen einhalten kann, oder den Fortschritt beendet - per Gesetz.

Das hiesse Stillstand, und der bedeutet Rückschritt,
Ich habe in meinem Bekanntenkreis und auch von Behördenseite noch nichts Genaueres gehört, als dass irgendwas in Arbeit sei, mehr aber auch nicht.
Und der kg-Sprung wird bestimmt keine 200kg gross sein, aber irgendwas muss passieren, damit es weitergeht, und zwar in die richtige Richtung.

In den 20er Jahren hat ein Schweizer sinngemäss gesagt :
Ein Land, dass nicht fliegt, wird überflügelt.
Ist vielleicht mtlw. etwas überholt, aber es ist auch immer noch etwas dran.

Gruß Andreas/L
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Martin
eddh.de User


Hier seit: 02.06.2002
Beiträge: 24
Ort: München

BeitragVerfasst am: Mi, 17 Jul 2002, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich glaube, das Problem liegt vielleicht garnicht so sehr im Bereich der UL Klasse, sondern in der E-Klasse! Wieviele Piloten schielen auf die "modernen" UL's (die den E-Kisten so nahe kommen sollen), weil die Anschaffungs- und Betriebskosten niedriger sind. Es würde den UL's sicher einiges von ihrem Erfolg "abgraben", wenn die E-Klasse erschwinglicher wäre.

Gefährlich finde ich es, wenn die Betriebsgrenzen einer Klasse immer mehr erweitert werden (Geschwindigkeit, Flughöhe), ohne dass die Ausbildungsanforderungen angepasst werden. Aber was würde die UL Klasse für einen Sinn machen, wenn das Ausbildungsniveau einem PPL-A gleichkäme?

Sicher gibt es viele, die mit möglichst wenig (Ausbildungs-)aufwand in die Luft kommen möchten. Für die ist es gefährlich, wenn sie "zu hoch" dürfen... Den anderen, welche die Ausbildung nicht scheuen, kann man es aber nicht verübeln, wenn sie nach günstigeren Möglichkeiten, als sie in der E-Klasse gegeben sind, Ausschau halten. Für die ist die Versuchung, auf die "Hersteller-Sprüche" reinzufallen, natürlich gross.

Also, was ich mir wünsche: das Fliegen in der E-Klasse müsste günstiger werden und die UL's sollten in ihre Grenzen verwiesen werden. Dann wäre die Welt doch wieder in Ordnung, oder?

Schöne Grüsse,
Martin
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Mi, 17 Jul 2002, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Jo Martin,

da hast Du wohl nicht ganz Unrecht.
Aber wer (welche Hersteller) dominier(t)en denn seit Jahrzehnten die E-Klasse ?

Die US-Hersteller,
von daher hat sich die Frage nach günstigeren Preisen wohl erledigt, weil es egal ist, ob die nun Schrott oder Edelschrott verkaufen, den Preis können sie allein durch die quasi-Monopolstellung bestimmen.

[edit]:
Um Missverständnissen vorzubeugen :
Schrott bezieht sich hauptsächlich auf die zivile Triebwerkstechnik !
Da hat sich im UL-Sektor zwangsläufig der Fortschritt entwickelt, den man im E-Sektor jahrelang verschlafen hat - ich denke, dass u.a. auch die Kostenfrage ein entscheidender Antrieb gewesen sein muss, und den sollt man man auch irgendwie honorieren !
[edit]

Während im UL-Sektor die Europäer, und bei denen die deutschen Hersteller wohl marktführend sind, und das Argument ist wohl nicht zu bestreiten, allein schon die Ersatzteilversorgung, teilweise in Autowerkstätten (OK, das ist jetzt etwas stark verallgemeinert).

Gruß Andreas/L
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Wolfgang



Hier seit: 20.07.2002
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: Sa, 20 Jul 2002, 21:42    Titel: Etwas unfair Antworten mit Zitat

Hallo,

als UL-Flieger empfinde ich diese PPLer-Diskussion hier als nicht ganz fair.

Das aktuelle Problem gibt es im wesentlichen deshalb, weil sich eine deutliche Mehrheit der UL-Piloten aus dem Echo-Bereich rekrutiert, Piloten, denen die Echo-Fliegerei zu teuer geworden ist

Damit haben aber auch Echo-Flieger die Marschrichtung bestimmt. Selbstverständlich wollen sie aber im Prinzip weiter mit Echo-Leistungen und Echo-Komfort unterwegs sein. Die Hersteller haben natürlich auf diese interessante Kundengruppe reagiert mit der Folge, dass "echte" ULs vernachlässigt wurden und ein UL nunmehr alles andere ist, als ein UL im ursprünglichen Sinn. Die UL-Fliegerei wird daher eigentlich im wesentlichen von Ex-Echo-Fliegern kaputt gemacht.

Übrigens unterscheidet sich mittlerweile die UL-Ausbildung nur noch unwesentlich von denen der PPLer. Ich habe sogar meinen Theorieunterricht zusammen mit den PPLern gemacht und ich besitze das BZF I. 4 von 6 PPLern sind übrigens damals in der BZF I Prüfung wegen jämmerlicher Leistungen durchgefallen! Deshalb sind einige der hier aufgestellten Behauptungen nicht sonderlich stichhaltig.

Und wer die besseren Flieger sind, sollte auch klar sein. Diejenigen mit der grössten Flugpraxis nämlich! Jetzt überlegt euch mal, welche Gruppe das wohl ist...

Schliesslich, Überladung ist nicht nur im UL-Bereich ein Problem, nur wird anderswo darüber geschwiegen. Wenn wir jetzt anfangen, uns gegenseitig in die Suppe zu spucken, ist es mit der Privatfliegerei bald ganz vorbei!

Gruß

Wolfgang
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sigi
Redaktion


Hier seit: 24.05.2002
Beiträge: 292
Ort: Hamburg

BeitragVerfasst am: Sa, 20 Jul 2002, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Wolfgang!

Zuerst mal: Herzlich Willkommen hier im eddh.de-Forum!

Ich kann nicht finden, dass hier irgendwie Stimmung gegen UL-Flieger im allgemeinen gemacht wird! Begonnen hatte dieser Thread ja damit, dass derzeit die UL-Fliegerei, insbesondere die Ausbildung, durch das (zugegebener,aßen ziemlich plötzliche) strenge Überwachen von Gewichtsgrenzen zum großen Teil unmöglich gemacht wird. Dass das nicht erstrebenswert ist, ist ja klar.

Dass die UL-Fliegerei im wesentlichen von Ex-E-Klasse-Fliegern kaputt gemacht wird, ist eine Aussage von dir, die zumindest ich so nicht nachvollziehen kann. Woher hast du das? Ich bezweifle stark, dass so viele PPL-A Piloten zur M-Klasse gewechselt sind, dass sich die Hersteller genötigt sahen, immer leistungsfähigere Flieger zu bauen. Aber vielleicht hast du ja da ein paar Zahlen und Quellen. Sind denn 'reine' UL-Piloten nicht an der Fortentwicklung in Richtung Leistungsfähigkeit interessiert gewesen?

Was die Ausbildung betrifft: Sicher liegt das an den einzelnen Ausbildungsbetrieben. Auch bei der PPL-A-Ausbildung gibt es Flugschulen, die es sich sehr leicht machen, leider. Aber meine Erfahrung aus zehn Jahren Fliegen hat mir gezeigt, dass der Anteil der schlecht ausgebildeten oder vom Naturell her extrem unbekümmerten Flieger bei den ULs sehr deutlich ist. Das ist vielleicht bei Trikes über Wiesen noch gerade so vertretbar, beim Fliegen mit Hochleistungs-ULs in größeren Höhen, mit höheren Geschwindigkeiten, Überland, den Blick aufs GPS geheftet, ist das schon ein anderer Schnack... Und wenn dir dann in Airspace Charlie in 5000ft bei beginnender IMC ein UL begegnet, von dem kein Controller außer dem Radarecho was weiß, ist das schon nicht mehr spaßig.

Dass die Flieger, die am meisten fliegen, notwendigerweise die besseren Flieger sind, ist ein Trugschluss! Ein Pilot wird erst dann zum besseren Piloten, wenn er ständig hinzu lernt, sich und seine Fähigkeiten hinterfragt und - vor allem: hinterfragen lässt, von Fluglehrern und/oder Checkpiloten, sich immer wieder prüft und prüfen lässt. Wer das nicht tut, kann mit Glück 500 Stunden zusammen bekommen und ein miserabler Pilot sein, unter anderem im Hinblick auf Kooperation im Luftraum und auf Flugplätzen und -häfen. Im Gegenteil: Mit zunehmender Stundenzahl wird ein solcher Pilot zu einer immer größeren Gefahr für sich und andere.

Und, ja, da hast du recht: Überladungen finden auch in der E-Klasse statt! Wenngleich es physikalisch schon einen Unterschied macht, ob 45 kgs Überladung zehn Prozent oder 4 Prozent der Flugzeugmasse ausmachen... Gutzuheißen ist beides nicht, aber die physikalischen Belastungsgrenzen erreichst du beim UL natürlich wesentlich schneller...

Aber, wie gesagt: Das gilt selbstverständlich für alle Privatpiloten, nicht nur für die UL-Flieger. Nur: Deine Aussagen, die E-Klasse-Umsteiger seien das Übel in der UL-Fliegerei und die Piloten mit mehr Flugpraxis seien zwangsläufig auch die besseren Piloten, sind absolut diskussionswürdig...

Grüße

Sigi
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ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: So, 21 Jul 2002, 1:11    Titel: Sehr zweifelhafte Aussagen... Antworten mit Zitat

Hallo Wolfgang,
Hallo Sigi,

@Sigi:
kann ich voll und ganz unterschreiben!

@Wolfgang:
zunächst verstehe ich, wenn Du "Deine UL-Kameraden" in Schutz nehmen willst, aber daß ändert nichts an den genannten Tatsachen! Oder sollte ich besser sagen, die eigenen Erfahrungen derjenigen, die hier etwas geschrieben haben. insofern kann ich Deine Aussage
Zitat:
Deshalb sind einige der hier aufgestellten Behauptungen nicht sonderlich stichhaltig.
nicht unterschreiben.

Weiterhin schreibst Du:
Zitat:
Übrigens unterscheidet sich mittlerweile die UL-Ausbildung nur noch unwesentlich von denen der PPLer. Ich habe sogar meinen Theorieunterricht zusammen mit den PPLern gemacht und ich besitze das BZF I. 4 von 6 PPLern sind übrigens damals in der BZF I Prüfung wegen jämmerlicher Leistungen durchgefallen!

Halte ich für eine mutige Aussage! Das Du das Glück hattest, eine gemeinsame Theorieausbildung mit PPL-Leuten zumachen, ist schön für Dich, daraus kannst Du aber keine gültige Regel machen. Die Ausbildungen sind einfach noch nicht gleich!
Naja, und das mit dem Funksprechzeugnis... nun, funkmäßig schwache Piloten gibt es hier wie dort. Mit Deinem sarkastischen Unterton der "jämmerlichen Leistungen" hattest Du halt Glück, daß gerade in Deinem Lehrgang soviele "schlechte" PPLer gewesen waren. Grundsätzlich kann man das aber nicht sagen und schon gar nicht einen Umkehrschluß damit suggerieren, wie Du es gern hinstellen würdest! Meine tägliche berufliche Erfahrung sagt da leider was anderes.... Sad

Ebenfalls zu bezweifeln ist, folgende Aussage:
Zitat:
Und wer die besseren Flieger sind, sollte auch klar sein. Diejenigen mit der grössten Flugpraxis nämlich! Jetzt überlegt euch mal, welche Gruppe das wohl ist...

Ist ja wohl die lächerlichste Argumentation, die ich je gehört habe! Da kann ich Sigi nur zustimmen!!! Wenn jemand z.B. im Jahr 100 Stunden fliegt, weil er z.B. immer lange Streckenflüge fliegt, heißt daß überhaupt nichts... 100 Stunden z.B. in Form von Rundflügen von 30min Dauer sagen da schon mehr aus, denn das ergibt allein schon 200 Starts und 200 Landungen unter verschiedensten Wetter- und Weight & Ballance-Gesichtspunkten... Vom handwerklichen (fliegerischen) Geschick mal ganz abgesehen. Das übt nämlich!
Wenn Du mit Deinem letzten Satz sagen willst, daß die UL-Piloten die besseren Piloten wären, dann frag ich mich warum wir hier die Diskussion überhaupt führen! Sie wäre überflüssig, ist sie aber leider nicht!

Wenn Du schon die Diskussion in Deinem ersten Satz "als nicht ganz fair" bezeichnest, dann solltest Du solche Aussagen auch nicht treffen:
Zitat:
Die UL-Fliegerei wird daher eigentlich im wesentlichen von Ex-Echo-Fliegern kaputt gemacht.

Denn das ist soweit an den Haaren herbeigeholt, daß man es nicht bestätigen kann. Im Übrigen waren, sofern man diese Aussage für wahr hielte, die ehemaligen PPLer dann auch schon zu Echo-Zeiten schlechte Flieger. Das hätte eigentlich den reinen Nur-UL-Piloten ein Ansporn sein sollen, es besser zu machen und sich mehr zu bemühen!
Aber ich lasse es nicht durchgehen, wenn man quasi diese Psyeudo-Tatsache dazu benutzt, um die schlechten Verteter der eigenen Zunft zu schützen und ihr Verhalten zu rechtfertigen.
Frei nach dem Motto: "Wir können doch nichts dafür, die anderen haben uns versaut und können´s auch nicht besser! Warum sollen wir uns also anstrengen!"

Wie ich bereits weiter oben in einem Beitrag geschrieben habe, geht es nur miteinander. Das setzt aber gegenseitige Hilfe und Lernbereitschaft voraus. Und auch den Willen mal einen Strich zu ziehen und mal grundsätzlich darüber nachzudenken, was man ändern müßte. Eine gemeinsame Theorieausbildung wäre da schon mal ein Anfang.

Was die Kosten betrifft: Die sind für mich kein Argument, auf UL umzusteigen! Solange die Dinger so sind wie sie sind, ist mir das trotz aller vermeintlichen Hightech zu unsicher... Mehrere Unfälle an einem Nachbarplatz von mir im letzten Jahr, bestätigen das leider!!!
Von den UL-Cowboys in der dortigen Platzrunde mal ganz zu schweigen. würde mich nicht wundern, wenn es auch dieses Jahr wieder negative Schlagzeilen zu lesen gibt... Sad
Sorry, meine Meinung!
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: So, 21 Jul 2002, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Wolfgang !

Ich finde die Aussage gegen die E-Flieger schon deshalb sehr gewagt, da bis vor einigen Jahren die (einige) UL'er den schlechten Ruf hatten, die gesamte Privatfliegerei durch die o.g. Unbekümmertheit zu gefährden.

Dass die E-Gruppe die mtlw. aus dem "Underground" entwachsene UL-Szene versauen soll, ist wohl Deine ganz eigene Ansicht,
die UL-Flieger, die ich kenne, versuchen sogar erfolgreich, durch sachliche vergleichende Argumentation die Vorurteile der einen Fraktion gegen die andere abzubauen - das liegt aber auch an den Gegebenheiten am Heimatplatz, bei uns ist es völlig egal, zu welcher Fraktion man sich zählt, es sitzen alle am selben Tisch !

Davon abgesehen profitieren beide Gruppen durch diese Mischung, und wenn zu viele Leute aus geschlossenen Lehrgängen einknicken und durchfallen, liegt nicht am Umstieg, aber umso mehr an den Leuten selbst und vor Allem an den Lehrern !

Aber was mir nicht gefällt an deiner Ansicht ist, dass Du mit solchen Behauptungen eine Grenze ziehen willst, die über viele Jahre mühsam abgebaut wurde, ich kenne sehr viele selbsternannte Skygods, die zwar hunderte oder sogar tausende Stunden als PIC im Buch haben, aber wenn man sie manchmal fliegen sieht und perönlich besser kennt und auch noch weis, wie sie mit Fluggeräten umgehen, fragt man sich, wie sie mit manchen Darbietungen zu einer so hohen Stundenzahl gekommen sind.
[OT aus]

Das Problem mit dem MTOW hatten und haben alle Flieger, seit geflogen wird, und niemand hier ist von dieser neuen Verfahrensweise so richtig begeistert, auch wenn es begründete Fakten gibt, diese Problematik im Auge zu behalten, und ggf. einzuschreiten - auch restriktiv.

Gruß Andreas/L
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Wolfgang



Hier seit: 20.07.2002
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: So, 21 Jul 2002, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal,

vieles von dem, was ihr über das Verhalten von manchen UL-Piloten sagt, ist sicher richtig. Was ihr aber nicht seht ist, dass vieles von dem, was ihr über UL-Piloten sagt, eben auch auf Echo-Piloten zutrifft. Letztendlich ist Charakter eben keine Frage der Ausbildung. Ich wehre mich lediglich gegen jedwedes Scheuklappendenken und jeden Dünkel.

Absolut richtig ist, dass die UL- (oder VLA-) Ausbildungsrichtlinien nicht der aktuellen Entwicklung entsprechen. Die Richtlinien! In der Praxis ähneln sich die Ausbildungen im Dreiachsbereich schon sehr, nur entfallen halt gewisse Komplikationen im Bereich des Motormanagments und der Navigation (VOR, ADF). Hinsichtlich der Meteorologie bezweifle ich, dass der "normale" Echo-Pilot da einen so großen Vorsprung besitzt, dass er direkt nach der Ausbildung selbstständig eine komplexe Wettersituation beurteilen kann... Da geht es dann um Aufbau von Erfahrungen, Weiterbildung etc., was lizenzunabhängig ist.

An meinem Platz, an dem es zwei UL-Schulen gibt, passierten in den vergangenen Jahren nur drei schwere Unfälle. Darin verwickelt waren zwei Echo-Maschinen und ein UL der alten Bauart.

Der erste Unfall geschah, weil der Pilot seine Echo-Maschine ohne IMC-Ausrüstung bei IMC nur mittels GPS "runterbringen" wollte. Das ganze endete in einer Hochspannungsleitung. Alle Insassen starben. Ein Cowboy!

Dann gab es vor zwei Jahren einen Unfall mit einer C172, die, mit 4 Personen besetzt, beim Start überzogen wurde und über den Flügel abkippte. Pilot- und Co-Pilot wurden dabei schwer verletzt. Die BFU ermittelte, dass die Maschine überladen war und der Schwerpunkt ausserhalb des Envelopes lag. Erstaunlich...

Der UL-Unfall passierte neulich, als kurz nach dem Start bei einem offenen UL der Zweitaktmotor aussetzte. Bei der Landung in einem Geteidefeld überschlug sich die Maschine und der Co-Pilot brach sich einen Fuß. Ein Cowboy?

Die meisten Echo-Flieger an unserem Platz, ich weiß das von Vereinsmitgliedern, fliegen wegen der hohen Kosten mal gerade ihre Minimumstunden zum Scheinerhalt. Das ist gefährlich. Bei den ULlern dagegen liegt kaum jemand unter 30 Std. pro Jahr. Bewertung?

Noch was: die Flugleiter an unserem sehr beliebten Platz geraten an schönen Wochenenden regelmäßig in schiere Verzweiflung, weil sich schlicht kaum jemand von außerhalb (egal, ob Echo-Maschinen, Mose oder UL) an die Platzrunde hält. Ständig werden kritische Ortschaften überflogen. Mir selbst kam beim Start im Querabflug einmal eine Piper entgegen. Der Mann hatte sich schlicht in den Himmelsrichtungen vertan... Ein Einzelfall, sicher, genau wie der des rauchenden UL-Piloten an der Tankstelle... Cowboys sind klassenübergreifend....

Ach ja, da war dann noch vor zwei Wochen dieser Fluglehrer mit Schüler und C150, der im Queranflug unter mir durchzog, um als Nummer Eins zu landen... Ein Cowboy!

Zum Einfluß der "hochklassigen" Flieger: wie man im UL-Spezial des Aerokuriers 4/2002 auf Seite 22 nachlesen kann, rekrutieren sich seit Jahren 60% der "frischgebackenen" UL-Piloten aus Leuten, die bereits einen PPL-A, B oder C besitzen. Und diese Leute wollen mit Sicherheit nicht in einem offenen UL mit Zweitaktmotor unterwegs sein... Ich betreite aber nicht, dass viele ULler sich nicht gegen diese Entwicklung gewehrt haben, auch im Hinblick auf ihre eigene Sicherheit.

Lange Rede, kurzer Sinn:

- ULler so darzustellen, als seien sie im wesentlichen gewissenlose, schlecht ausgebildete Cowboys, ist nicht seriös. Problemfälle gibt es hüben wie drüben.

- PPL-A, B und C Flieger dominieren tatsächlich die UL-Klasse und beinflussen entscheidend die Entwicklung, die aber auch vielen UL-Piloten gefällt, wenn auch oft aus anderen Gründen.

- Ich persönlich plädiere für eine abgetrennte UL-Klasse mit d e f i n i e r t e n m a x i m a l e n F l u g l e i s t u n g e n . Eine zu knapp bemessene obere Gewichtsgrenze halte ich aber wegen der damit verbundenen Einschränkungen hinsichtlich der Sicherheit nicht für unbedingt sinnvoll.

- Dazu plädiere ich für eine VLA-Lizenz mit angepassten Ausbildungsrichtlinien, die ggf. auch international ausbaufähig ist. Dazu sollten die technischen Randbedingungen hinsichtlich der Zulassung einzelner Bauteile denen der VLA-Klasse mit denen der ULs vergleichbar sein, sonst wird es wieder teuer.

Nochmals, lasst uns zusammenarbeiten und vermeidet jedes Klassendenken. Es führt wirklich zu nichts.

Gruß,

Wolfgang
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