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umkehrkurven und der gleichen
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swisscubpilot
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 03.06.2002
Beiträge: 218
Ort: CH-6052 Hergiswil

BeitragVerfasst am: So, 26 März 2006, 0:27    Titel: Antworten mit Zitat

Da es ja Plätze geben soll, die rundum keine vernüftige Notlandemöglichkeit bieten, wäre es da nicht schön zu wissen, ab wann ich einen Platz wieder erreichen kann ohne den Flieger irgendwo sonst ins Gebüsch, auf Baumwipfel oder gar in Vorgärten zwischen die Hausmauern schmeissen zu müssen?

Dass es eine solche Möglichkeit sowieso nie gäbe, dünkt mich dann doch etwas unbefriedigend. Aber wenn es in allen Büchern so steht, wirds ja sicher schon stimmen, nicht wahr? Rolling Eyes

Hans
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Gast






BeitragVerfasst am: So, 26 März 2006, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

nach langen überlegen und lesen der verschiedensten Meinungen und Erfahrungen muss ich mich nun doch mal zu Wort melden.
Ca 80 Stunden nach meiner Ausbildung hatte ich beim Start einen Motoraussetzer. Ende der Piste erreicht , Klappen gerade eingefahren und eine Flughöhe 300 ft. Muster eine C 42.
Der Motor fing an sich zu schütteln und ging trotz Gas geben auf Standgas zurück.
Aus meiner Erfahrung daraus kann ich nur sagen, es gibt keine Zeit jetzt noch rationell zu denken. Sofort nachgedrückt, sogar im Funk noch um Umkehr gebeten(sorry, Antwort war mir egal, ich wollte nur hören dass keine zweite Maschine gestartet ist), und nur noch auf stabile Fluglage und Geschwindigkeit geachtet. Was mir in dem Moment alles durch den Kopf ging, würde den Rahmen der Erzählung sprengen.
Ich möchte nur folgendes noch dazu sagen, geradeaus Flug hätte den Totalverlust der Flugzeuges gebracht und das Risiko für Leib und Leben einschließlich Paxe.
Letztendlich war es mir(an diesem Platz sehr viel Fläche) vollkommen egal ob ich es auf die Piste schaffe, oder im letzten Augenblick diagonal die Rasenfläche zum landen benutze.
Ich bin davon überzeugt, dass man so eine Situation weder lernen noch üben kann. Jede Situation ist anders. Das a und o ist, Ruhe bewahren und das was man dass was man begonnen hat so gut wie möglich ausführen. Es gibt nach dem einleiten der Gegenmaßnahme keine zweite oder dritte Möglichkeit mehr.
Viel Glück muss dabei sein, aber Glück ist in diesem Fall nicht alles.
Mein Fazit zur Umkehrkurve: Auf stabile Fluglage und Geschwindigkeit achten ist die halbe Miete.

Trotzdem wünsche ich allen, dass Ihr nie in eine solche Situation kommt.
Happy landings
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Gast






BeitragVerfasst am: So, 26 März 2006, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

swisscubpilot schrieb:

...wäre es da nicht schön zu wissen, ab wann ich einen Platz wieder erreichen kann...
...Aber wenn es in allen Büchern so steht, wirds ja sicher schon stimmen, nicht wahr?


Was macht dann als Erstes ?
1. Ins Flughandbuch sehen, unter Notverfahren, Gleitwegdiagramm, da steht das Wichtigste erstmal drin
2. Anflugkarte/Flugplatzkarte, Aerodrome Layout, das steht auch Wichtiges drin
3. Rechnen, und dabei nicht vergessen, in welcher Fluglage man sich befindet

Man kommt also um Handbücher und Physik nicht herum Cool
Ich sprach auch nicht von Büchern, sondern von Unfallberichten !!
Und nur weil es jetzt zwei Berichte von geglückten Umkehrkurven gibt, sind die Unfallberichte trotzdem keine Legende Cool

Man sollte vielleicht unterteilen, wenn man überhaupt die "Umkherkurve" in Erwägung zieht, für welche LFZ-Muster das denkbar wäre.
Du hast zwar als Augenzeuge gesehen, dass es geklappt hat, hast aber nicht erwähnt, unter welchen lokalen Bedingungen, bzw. mit welchen Flugzeug unter welchen Start-/Notlandebedingungen diese "Umkehrkurve" geglückt ist - das hätte ich wenigstens erwartet.

Und Du als Flieger solltest die beobachteten Bedingungen besser einschätzen können, als Fußgänger, für die jede etwas schrägere Kurve gleich mit "Looping" umschrieben wird...

anderer Gast schrieb:

... Flughöhe 300ft, Muster eine C42
...Viel Glück muss dabei sein, aber Glück ist in diesem Fall nicht alles.


Das mit Deinem Beispiel wäre mal ein Anfang, also Muster und Flughöhe
Glück gehört selbstverständlich dazu, keine Frage - eiskaltes Handeln aus dem "A*schgefühl" heraus ganz bestimmt auch Cool
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Robin
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 17.11.2002
Beiträge: 247

BeitragVerfasst am: Do, 11 Mai 2006, 5:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hi und moin...

dazu kann ich nur sagen und empfehlen: Jedes Jahr am Anfang der Flugsaison Ziellandeübungen und Außenlandeübungen in verschiedenen Konfigurationen und Höhen durchführen (Außenlandeübungen bitte jedoch nur mit Fluglehrer, entsprechend der Gesetzesvorgabe).

Zumindest gehört dies zu meinem jährlichen Flug-Programm und Spaß macht es auch. Bei diesen Übungen bekommt man auch ein sehr gutes Gefühl für die restlichen Flugzeiten und die dabei auftretenden Höhenverluste bei einem simulierten Triebwerkausfall. Meine letzten Außenlandeübungen hatte ich im April, die auch auf Anhieb ausnahmslos alle geglückt sind.

Aus diesem Grund fliegt bei mir auch niemals die Angst mit, dass wenn bei mir tatsächlich einmal das Triebwerk nach dem Start oder während dem Flug versagen sollte, ich das Flugzeug nicht sicher auf den Boden zurück bekomme.

Und um es vorweg zu nehmen: "Du weist ja nicht welches Gelände dich umgibt um eine sichere Außenlandung durchzuführen". Dies ist nicht richtig, denn auch hier gibt es eine Regelung im Luftverkehr: Der Flug ist so zu gestalten, dass jederzeit eine Außenlandung möglich ist. Also eine entsprechende Flughöhe und Flugroute ist zu wählen. Dies sollte man besonders berücksichtigen, wenn man größere Städte, Gebirge oder Waldgebiete überfliegen (anfliegen) möchte.

Dazu gehören auch Flugplätze und Flughäfen in der Stadtmitte von größeren Städten! Denn wenn man die Regelung der jederzeitigen gesicherten Außenlandung ernst nimmt, dürften einmotorige Flugzeuge manche Städte überhaupt nicht anfliegen um dort zu landen. Dies zum Beispiel aufgrund der vorgeschrieben Flughöhe im Luftraum D (CTR) die eine Außenlandung überhaupt nicht mehr ermöglicht. Bei einem Triebwerkausfall würde das Ergebnis der Einflug in Gebäude bedeuten. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den Flugunfall in Berlin, der genau aus diesem Grund auch geschähen ist (einmotoriges Flugzeug fliegt bei einer versuchten Notlandung nach Triebwerkausfall in ein Wohnhaus). Viel zu oft wird dies bei Flugplanungen überhaupt nicht berücksichtigt. Dies zum Thema "[...] Da es ja Plätze geben soll, die rundum keine vernüftige Notlandemöglichkeit bieten [...]"

Aus diesem Grund vertrete ich die Meinung: Wer sich Gedanken über seine Fähigkeiten macht ein Flugzeug bei einem Triebwerkausfall landen zu müssen oder davor sogar noch Angst hat in diesem Moment auch richtig zu handeln, sollte sich mit Außenlandeübungen wieder einmal beschäftigen.

Wann hast Du deine letzten Außenlandeübungen bzw. Airwork durchgeführt?

Lieben Gruß
Robin
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imup



Hier seit: 10.05.2006
Beiträge: 2
Ort: Peine

BeitragVerfasst am: Do, 11 Mai 2006, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Robin und in die Runde,

ich gebe Dir vollkommen Recht, Übung ist die halbe Miete. Und leider machen nicht alle wie Du regelmäßige Checkflüge.

Nur:
"Außenlandeübungen bitte jedoch nur mit Fluglehrer, entsprechend der Gesetzesvorgabe"
... ist genau das Problem. Der Gesetzgeber sieht nämlich leider nicht vor, Außenlandeübungen mit Scheininhabern zu machen.
Kann man also nur hoffen, dass es genügend Fluglehrer mit "Augenmaß" gibt Laughing

Grüße
Ilja
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EDLB
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Hier seit: 06.06.2004
Beiträge: 50
Ort: Lüdinghausen

BeitragVerfasst am: Do, 11 Mai 2006, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Mal für die beliebten C150/152 und C172. Unter 500 Fuß AGL beim Start nicht über eine Umkehrkurve nachdenken, maximal +/- 30 Grad in Startrichtung das geeignetste Gelände anfliegen und dort Notlanden. Die grösste Gefahr ist der (accellerated) Stall. Da ist jede kontrollierte Notlandung vorzuziehen.
Hatte bisher zum Glück nur ein teilweisen "power loss" beim Start. Allerdings wäre ein vollständiger Motorstillstand ausgerechnet dort (KSJC) recht ungünstig gewesen.

Mit freundlichem Gruß
Christian
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr, 12 Mai 2006, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

imup schrieb:

...
Kann man also nur hoffen, dass es genügend Fluglehrer mit "Augenmaß" gibt Laughing



Die soll es vereinzelt tatsächlich geben, aber nur unter vorgehaltener Hand, und es wird gemunkelt, dass Scheinerhalt/Übungsflieger zu absolutem Stillschweigen verpflichtet worden sind Cool Confused ...
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THG
eddh.de User


Hier seit: 12.04.2006
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: Fr, 12 Mai 2006, 13:13    Titel: Ja nicht! Antworten mit Zitat

Leider hatten wir in gerade einen tödlichen Unfall mit einem Segelflieger der aufgrund von Motoraussetzer der Schleppmaschine ausklinken mußte. Zwei erfahrene Piloten versuchten eine Umkehrkurve in ca 200ft über Grund!!!!!
Ich hab leider wieder mal gemerkt das gerade erfahrene Piloten solche Manöver versuchen weil sie glauben die Schwerkraft austricksen zu können.
Hätten Sie nachgedrückt und wären auf dem Acker unmittelbar nach der Startbahn gelandet wären es höchstens Schrammen und blaue Flecken geworden.

Material ist ersetzbar, Menschen leider nicht!
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ruland
eddh.de User


Hier seit: 28.07.2005
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: Fr, 12 Mai 2006, 15:22    Titel: Start Briefing Antworten mit Zitat

Mein Fluglehrer hat mir das folgende Briefing vor jedem Take-Off eingebleut:
"Motorausfall: nachdrücken, 60kt, +-30 Grad, Brandhahn zu, Motor aus, Flaps as required, Hauptschalter aus"

Das sage ich vor jedem Start laut vor mich hin und mache die entsprechenden Handgriffe. Ich glaube, das kann auch dem erfahrensten Piloten nicht schaden. Mir hilft es jedenfalls, mich auf die Situation geistig einzustellen.

Viktor Rothe hat übrigens in seinem Buch eine sehr schöne Berechnung drin, weshalb eine Umkehrkurve i.d.R. keine gute Idee ist. Physik ist Physik, daran ändert auch Erfahrung nichts.

Beste Grüße
Tobias
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MichiHH
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 10.11.2005
Beiträge: 143

BeitragVerfasst am: Sa, 13 Mai 2006, 0:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang mal auf das Sicherheitstraining in Kyritz hinweisen, dass dort jedes Jahr stattfindet und das wirklich sehr gut ist. Dort werden auch so Dinge wie eine C172 mit der Tür anstelle des Querruders zu steuern geübt.
Ich kanns nur allen ans Herz legen.

Liebe Grüße
MichiHH
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