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Einflug in Luftraum C
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jan82
eddh.de User


Hier seit: 03.05.2005
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: Do, 06 Apr 2006, 16:20    Titel: Einflug in Luftraum C Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin PPL-A-Inhaber nach JAR-FCL, habe also die Berechtigung zu kontrolliertem Sichtflug. Leider ist dieser Teil der Ausbildung bei mir etwas kurz geraten - zwar bin ich in der Benutzung von VORs eigentlich fit, mit einem NDB habe ich aber nie etwas gemacht, da die Schulmaschine gar keinen Empfänger dafür hatte. Auch sind wir während der Ausbildung nie in den Luftraum C eingeflogen.
Nun würde ich gerne doch mal durch den Luftraum C über einem Verkehrsflughafen fliegen, würde aber vorher gerne wissen, was mich dabei erwartet. Bei wem muss ich die Freigabe für den Durchflug beantragen - kann ich das über FIS machen? Was kann ich von der Flugsicherung für Anweisungen erwarten - muss ich bestimmten Radials folgen, bestimmte Steig- und Sinkraten einhalten wie bei IFR oder läuft das eher wie bei einem Flug in der Kontrollzone, wo man meist Sichtpunkte zugewiesen bekommt?

Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir da ein wenig weiterhelfen könntet!

Viele Grüsse
Jan
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luftauge
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Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: Do, 06 Apr 2006, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Um die Sache möglichst einfach zu halten:

Sieh Dir vor dem Flug an, in welchen Höhen um diesen Flughafen herum IFR-Verkehr (An- und Abflug) geflogen wird, und such Dir für Deinen Flug eine Höhe dazwischen, bzw. ausserhalb derer aus.
Angabe zum Radial was Du bis dorthin fliegst, und was Du danach fliegen möchtest, wäre auch nicht verkehrt.

Du *kannst* bis ca. 5min vorher mit Info fliegen, besser aber schon etwas eher um Freigabe zum Wechseln auf die zuständige Frequenz bitten, erleichtert Dir und dem zuständigen Lotsen die Arbeit ungemein, und wird meist auch entsprechend entgegenkommend gehandhabt - je nach Verkehrslage.

Gruß Andreas
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PhilT
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 07.03.2004
Beiträge: 111
Ort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: Fr, 07 Apr 2006, 8:22    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist die Regel, die Sache mit FIS einzuleiten, d.h. den request bei FIS zu machen und dann an den ACC weitergegeben zu werden. Es ist wichtig, dass der Funk klar und flüssig ist, denn davon hängen deine Chancen ab, eine Clearance zu bekommen. Wichtig ist meiner Erfahrung nach auch, dass man ein Routing requestet, mit dem der Lotse was anfangen kann und dessen Auswirkungen auf den IFR-Verkehr er unmittelbar verstehen kann. Also klassischerweise kürzere Legs, die sich an den VORs in der der Nähe orientieren. Schlecht wäre z.B. ein request, den Luftraum C Hannover zu kreuzen auf dem Routing "von Hamburg auf Kurs direkt nach Stuttgart". Immer auch eine konkrete Höhe requesten. Wenn du im englischen Funk fit bist (und nur dann), solltest du von Anfang an auf englisch funken, da Radar-Lotsen auf ihrer Frequenz einheitlich englischen Funk vorziehen.

Probier's aus, denk bloß immer daran, dass du vor dem Einflug in LR C jedesmal explizit "freigegeben für LR C" bzw. "cleared airspace C" hören musst. Und sei nicht frustriert, wenn du abgelehnt wirst: Einige Floghäfen verweigern VFR-Crossings im LR C zu manchen Tageszeiten ganz grundsätzlich.

Gruß

Philipp
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jan82
eddh.de User


Hier seit: 03.05.2005
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: Fr, 07 Apr 2006, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für eure Antworten. Im englischen Funk bin ich eigentlich fit, weil ich ohnehin immer von einem Verkehrsflughafen fliege und auf Englisch funke.

Wie kann ich denn rausfinden, in welchen Höhen der IFR-Verkehr fliegt, wenn ich keine entsprechenden Karten habe?

Muß ich ein ADF an Bord haben oder reicht ein VOR-Empfänger?

Was wäre denn ein typischer Request? Wenn ich z.B. von Süden kommend den Luftraum C über dem Stuttgarter Flughafen kreuzen wollte, könnte ich dann z.B. eine Freigabe für den Durchflug in FL75 auf dem Radial 200 inbound zum LBU-VOR anfordern?

Viele Grüsse
Jan
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swisscubpilot
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 03.06.2002
Beiträge: 218
Ort: CH-6052 Hergiswil

BeitragVerfasst am: Fr, 07 Apr 2006, 22:06    Titel: Re: Einflug in Luftraum C Antworten mit Zitat

jan82 schrieb:
ich bin PPL-A-Inhaber nach JAR-FCL,
??
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PhilT
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Hier seit: 07.03.2004
Beiträge: 111
Ort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: Sa, 08 Apr 2006, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

@ Hans: Was ist daran so komisch? Vielleicht hätte Jan genaugenommen eher PPL (A) schreiben sollen.

@Jan: VOR reicht (siehe z.B. AIP VFR).

IFR-Flüge finden grundsätzlich oberhalb des IFR-Minimums (im Bereich Stuttgart vielleicht ca. 5000-6000 Fuß) und stets auf den glatten Tausender-Höhen statt (also FL60, 70, 80, 90, etc.). Die allermeisten IFR-Flüge finden im Reiseflug allerdings höher statt. Darüberhinaus finden im Bereich eines großen Flughafens natürlich auch sehr viele Steig-und Sinkflüge statt. Das ist ja wahrscheinlich gerade der Grund warum aufgrund der schweren Kalkulierbarkeit die CVFR-Dürchflüge bei den Lotsen nicht so sonderlich beliebt sind.

Ferner musst du dich ja als VFR-Pilot grundsätzlich oberhalb 5000 Fuß an die VFR-Halbkreisflughöhen halten. Es kommt allersdings ganz gelegentlich vor, dass man im LR C auch als VFRler auf glatte Tausender Höhen geschickt wird.

Philipp
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rth
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Hier seit: 12.08.2005
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: Sa, 08 Apr 2006, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst einmal sollte einem Piloten klar sein, wozu es die verschiedenen Lufträume gibt. Den Luftraum C unterhalb FL100 bzw. den Luftraum D (nicht CTR) gibt es an Verkehrsflughäfen um den An- und Abflug nach IFR zu schützen. In C darf nach IFR auch schneller als 250 kt IAS geflogen werden.

Die Aufgabe eines Radar-Lotsen ist es, den Verkehr so zu leiten, dass keine Zusammenstöße drohen und jeder so zu zügig wie möglich sein Ziel erreicht. Im Luftraum C muss der Lotse auch den VFR-Verkehr von IFR-Verkehr staffeln. Wichtig ist in jedem Fall ein funktionierender Transponder mit eingeschaltetem Mode C.

Wer also nach VFR einen Luftraum C nutzen möchte, muss sich im klaren sein, dass dort die Luft etliches Metal mit hoher Geschwindigkeit enthält und deswegen Freigaben besser eingehalten werden sollten. Es gelten jedoch immer noch die Visual Flight Rules und die VMC-Anforderung. In jedem Fall sollte man sein Vorhaben dem Radar-Lotsen möglichst früh und genau mitteilen, damit dieser seinen Plan (den hat er nämlich) entsprechend ergänzen kann.

Der Radar-Lotse kann einen Durchflug eigentlich nur wegen erheblichen IFR-Verkehr ablehnen. Je sicherer der Lotse sein kann, dass seine Verkehslenkung nicht durch den VFR-Piloten "aufgemischt" wird, desto eher wird eine entsprechende Freigabe erteilt. Je flüssiger der Funkverkehr abgewickelt wird (vorzugsweise auf Englisch) und je weniger der gewünschte Flugweg den An- und Abflug nach IFR beeinträchtigt, desto größer sind die Chancen.

Bei der Bitte um Freigabe für den Luftraum C teilt man dem Lotsen z.B. mit: "D-XXXX, flight level xxx, request C crossing from present position on heading xxx, will accept any flight level (altitude)" oder "D-XXXX, flight level xxx, request C crossing in the descend direct to EDXX" oder ähnlich. An Verkehrsflughäfen ist es auch beim Abflug möglich schon auf der Ground-Frequenz ein C-Crossing anzufragen.

Ein Flugweg direkt über VORs, die dem IFR-Verkehr als Holding-Fix oder IAF (Initial Approach Fix) dienen, ist eher ungeeignet, da man dort viel wahrscheinlicher in die Nähe von IFR-Verkehr kommt. Ein Flugweg direkt über den Platz (midfield crossing) ist eher von Vorteil, da dort i.d.R. wenig IFR-Verkehr herrscht.

Bei Ausfall der Radar-Systeme oder des Transponders wird man keine Chance haben, den Durchflug durch C genehmigt zu bekommen. Andernfalls ist es völlig unnötig von VOR zu VOR (oder auch NDB) zu fliegen. Der Lotse sieht je genau wo man ist. I.d.R. wird man daher Freigaben bezüglich Heading und Flight-Level (Altitude) bekommen.

Gemäß § 4 Abs. 5 Nr. 1 FSAV wird für VFR-Flüge im Luftraum C ein Transponder benötigt, und gemäß § 4 Abs. 6 Nr. 1 FSAV ein VOR.
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jan82
eddh.de User


Hier seit: 03.05.2005
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: Sa, 08 Apr 2006, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Danke euch allen für die ausführlichen Antworten! Ich denke, ich weiß jetzt, was ich wissen wollte und werde das auch nochmal im AIP nachschlagen.

Eine letzte Frage habe ich noch: Gilt das alles auch für den Durchflug durch den Luftraum D (nicht CTR) über einem Flughafen? Darf ich da überhaupt durch?

Viele Grüsse
Jan
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rth
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 12.08.2005
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: So, 09 Apr 2006, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Klar darf man durch Luftraum D, dazu sind nicht einmal ein VOR und CVFR notwendig. Die Vorgehensweise ist aber dieselbe wie bei C.
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: So, 09 Apr 2006, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

jan82 schrieb:

...
Wie kann ich denn rausfinden, in welchen Höhen der IFR-Verkehr fliegt, wenn ich keine entsprechenden Karten habe?


An Deinem Startflugplatz in der Flugleitung sollten die entsprechenden Unterlagen vorhanden sein, dazu siehst Dir am Besten die "Enroute" Unterlagen aus der AIP an, sind in den großen blauen Sammelordnern, nicht die AIP VFR !.

Du benötigst ja nur den oder die Flughäfen, die Du während des Fluges kreuzen willst, darin kannst Du auch die Angaben zum IFR An-/Abflug zum/vom Flughafen finden, die RTH schon ausführlicher angesprochen hat.

Gruß Andreas
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