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Platzrunde falsch herum
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr, 12 Mai 2006, 16:10    Titel: Platzrunde falsch herum Antworten mit Zitat

Ich hatte letztens folgendes Erlebniss.

Ich komme von Osten zur Landung auf einen unkontrollierten Platz mit der Piste 09/27. Es ist wenig Wind. Vom Flugleiter bekomme ich die 09. Kurz bevor ich in den Gegenanflug kam, meldete sich eine Maschine vom Boden, die - um Rollweg zu sparen - von der 27 starten wollte. Da wir die einzigen am Platz waren, sagte der Flugleiter: Kein Problem.

Ich meldete den Gegenanflug 09. Beim Eindrehen in den Queranflug 09 meldete ich mich wieder und fragte, ob der Kollege von der 27 weg ist - gesehen habe ich ihn nicht. Der Flugleiter sagte: Ja, der ist los.

Kurz darauf kam er mir im Queranflug 09 frontal entgegen. Wir flogen mit ca. 100 ft Höhenunterschied und 50 bis 100 Meter seitlich aneinander vorbei.

Ich sagte am Funk (etwas erbost), dass er mir gerade entgegenkam - entgegen der Platzrunde. Darauf meldete sich erstmals auch der Pilot wieder und sagte (in leicht mütterlichem Ton), er habe mich ja gesehen.


Im Nachhinein betrachtet fand ich die Aktion ziemlich sinnlos und ein völlig unnötiges Risiko. Warum fliegt jemand, der gegen der Startrichtung startet und weiß, dass jemand in der Patzrunde ist, auch noch entgegen der Platzrunde weiter und verlässt sie nicht einfach geradeaus? Genau damit hatte ich nämlich gerechnet, weil er vor dem Start als Flugziel einen Platz in westlicher Richtung angab. Und warum lässt er sich nicht herab, seine Position und Absicht durchzugeben, wenn er hört, dass ich auf Kollisionskurs bin und auch noch ausdrücklich nach ihm frage?

Jetzt weiß ich nicht, ob ich dem mal nachgehen sollte oder ob ich einfach überempfindlich bin und mich an so was gewöhnen muss. Haben die alten Hasen einen Tipp für mich?
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr, 12 Mai 2006, 21:56    Titel: Re: Platzrunde falsch herum Antworten mit Zitat

Anonymous schrieb:
.
...
Jetzt weiß ich nicht, ob ich dem mal nachgehen sollte oder ob ich einfach überempfindlich bin und mich an so was gewöhnen muss. Haben die alten Hasen einen Tipp für mich?


Was willst Du denn mit Nachhaken bewirken ?
Ihr habt hoffentlich beide für das nächste Mal daraus gelernt, dass der "Fehler zwischen den Ohren" liegt - also bei einer nächsten Gelegenheit nachfragen, in welche Richtung der andere Pilot den Platzbereich verlassen will, bzw. ob der andere Pilot vernommen und realisiert hat, dass jemand "in Gegenrichtung" anfliegt.

"Fehler zwischen den Ohren" bei allen Beteiligten:
Bei den Piloten und auch beim FL - wenn ein FL beide Richtungen als Entgegenkommen anbietet, muss er sich darauf verlassen können, dass die Piloten das Angebot entsprechend vorausschauend annehmen und sich absprechen - tun sie das offensichtlich nicht, sollte er mindestens einen von beiden darauf hinweisen, dass dort im Bereich Gegenverkehr ist, vor Allem, wo dieser momentan ist.
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Gast






BeitragVerfasst am: So, 14 Mai 2006, 5:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, zugegeben, da wäre ich auch erbost! Der entgegenkommende Pilot wollte Rollweg sparen? Hoffentlich hat er seine Kiste ordentlich warmlaufenlassen und einen 'run up' gemacht. Oder hat er das eventuell auch unterlassen weil er Benzin sparen wollte? Der Pilot hat mit seinem Verhalten ganz einfach Unproffesionalität und mangelndes Sicherheitsbewusstsein gezeigt.
Was für eine Rolle aber spielte denn da der Flugleiter? Der war in der Situation ja auch reichlich überflüssig.
Du musst selber entscheiden, ob Du den Vorfall irgendeinem Amt melden willst. Viel wird es wohl nicht bringen. Es zeigt einfach wieder mal, dass sich auch in der Luft und unter uns Piloten Individien befinden, die fehl am Platz sind. Also wie im Strassenverkehr: mitdenken!
Gruss aus der Schweiz.
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luftauge
eddh.de-Premium-User


Hier seit: 29.06.2002
Beiträge: 400
Ort: Norddeutschland

BeitragVerfasst am: So, 14 Mai 2006, 8:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Wind und Verkehrslage es zulassen, biete ich den anfliegenden/startenden Piloten auch die S/L-Richtung an, die ihnen einen möglichst direkten, schnellen, kurzen Ab-/Anflug ermöglicht, daher sehe ich darin eigentlich kein Problem.
Wie der Gast schrieb, erwarte ich dann von ihnen, dass sie sich absprechen oder miteinander reden, bzw. sage ihnen über Funk klar und deutlich: "Sprecht Euch ab" - das klappt auch ohne Probleme.

Sollte es nach meiner äugischen Einschätzung doch etwas knapp werden *können*, oder ich habe den Eindruck dass einer "nicht so flott" ist, bitte ich den einen oder anderen, meist den zum Start rollenden Piloten, einen Moment zu warten, da sich die anfliegende Maschine kurz vor der Landung befindet. Bisher gab es deswegen noch nie Probleme.

Für manche Piloten ist es tatsächlich befremdlich, wenn man sie "einfach fliegen" lässt, so wie es im Prinzip am Bequemsten und Einfachsten ist ist.

Andererseits denken die bei mir so fliegenden Piloten dann mittlerweile soweit mit, und sagen dann selbst früh genug, dass sie sich dann doch für die Richtung entscheiden, die am Boden bereits genutzt wird, um "Near misses" zu vermeiden.
Das klappt ganz gut, und die Piloten stört es nicht, dass ich es ihnen überlasse - sie müssen es nur früh genug wissen.

Dass ich ihnen dass bei uns anbiete, hat aber auch andere Gründe:
Unsere Platzrunde liegt zu ca. 2/3 über relativ dicht bewohntem Gebiet, und bei direkt An-/Abflug wird dieser Bereich nur einmal für ca. 1-2min überflogen, bei entsprechend flexibel gehaltenem Ab-/Anflug (je nach Richtung) auch gar nicht - fliegen sie die PR komplett aus, dauert der Überflug des bewohnten Gebiets ca. 3-4min mindestens.

Bei Linienflügen machen sich diese kurzen eingesparten Zeiten auf Dauer bestimmt auch bemerkbar, und bei den Privatpiloten freut es, wenn sie direkt ab-/anfliegen können, egal, woher sie kommen/wohin sie wollen.

Gruß Andreas
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Gast






BeitragVerfasst am: Mi, 17 Mai 2006, 8:11    Titel: Antworten mit Zitat

Mit "Nachhaken" meinte ich eigentlich nur, dem Piloten zu schreiben, dass ich das nicht in Ordnung fand. Dazu muss ich natürlich über Kennzeichen -> Halter -> Bordbuch erstmal rausfinden, wer der Pilot war. Da wird es schon ganz schön offiziell. Da ich relativ unerfahren bin, wollte ich wissen, ob solche Sachen zur Alltäglichkeit gehören (wie z.B. das Drängeln auf Autobahnen) und ich mich dran gewöhnen muss, oder ob es schon mehr in Richtung Kapitaldelikt geht (wie ein Banküberfall z.B. Wink ).

Da bin ich jetzt ein bißchen schlauer. Vielen Dank für die Antworten. Für mich habe ich daraus gelernt, dass ich in solchen Fällen nicht den Flugleiter anspreche ("Ist die Maschine schon weg?"), sondern den Piloten selbst ("Wo seid ihr? Was habt ihr vor?"). Ich hatte angenommen, dass letzteres in der Situation von selbst kommt - sofern er noch auf der Frequenz ist. Aber darauf kann man sich scheinbar nicht verlassen.

Ob der andere Pilot daraus was gelernt hat, wage ich zu bezweifeln. Er klang sehr selbstzufrieden und was ich denn eigentlich wolle. Wahrscheinlich hat er mich wirklich schon länger gesehen. Ich flog ja über ihm und hab mich vorm Himmel sicher besser abgezeichnet als er vor Häusern und Wiese. Außerdem wusste er durch meine Meldungen genau, wo ich war. Das er mich mit seinem Schweigen und dann plötzlichem Auftauchen verunsichert hat, schien ihn nicht zu interessieren.
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Gast






BeitragVerfasst am: Mi, 17 Mai 2006, 9:02    Titel: Antworten mit Zitat

OK, Dein Missmut oder Unbehagen ist nachvollziehbar, ein Anruf mit einem sachlichen Gespräch an dem Flugplatz wird bestimmt nichts schaden. Der FL hat es möglicherweise nicht so kritisch gesehen, wie Du - er muss es allerdings auch wissen, dass das nicht in Ordnung war.

Den Flugleiter würde ich in solchen Momenten auf jeden Fall ansprechen - wenn er über Funk gefragt wird, wird er hoffentlich wieder wach, und der andere Pilot ebenso.
Er kann auch kurz durch Telefon oder andere Gäste in der Flugleitung abgelenkt sein.

Ein Fehler ist es jedenfalls auch, solche Sachen nur als negativ abzuhaken, und sich beim nächsten Mal möglicherweise ebenso "stur" zu verhalten.
Sieh es positiv, und mache es beim nächsten Mal besser, und lass es die anderen beim Nächsten mal auch besser machen Cool

Gruß Andreas
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Gast






BeitragVerfasst am: Mi, 17 Mai 2006, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Äh, Missverständnis. Den Flugleiter habe ich angesprochen. Er hat auch nicht "geschlafen". Beim Eindrehen in den Queranflug habe ich explizit nach der startenden Maschine gefragt (siehe oben). Der Flugleiter sagte darauf, dass der schon weg sei. Das war faktisch sicher richtig, führte aber dazu, dass ich mich in der falschen Sicherheit wähnte, er wäre schon gen Westen aus der Platzrunde. Dabei muss er zu diesem Zeitpunkt gerade im Anfangssteigflug gewesen sein.

Ich habe mehr ein Problem damit, dass der Pilot die Frage gehört haben muss und trotzdem einfach schweigend in den rechten Querabflug 27 dreht - wohlwissend, dass die 09 die Aktive ist und dass er mir damit frontal entgegenkommt - und dabei nicht einen Ton von sich gibt.

Aber, ist jetzt gegessen, ich frage mal den FL nach dem Kennzeichen und schicke eine Mail hin. Mal sehen, wie er das sieht.
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frankito_lppt
Gast





BeitragVerfasst am: Fr, 19 Mai 2006, 11:38    Titel: gegenverkehr Antworten mit Zitat

eben, vorbei isses, aber wenn es gescheppert haette, dann waere das geschrei wieder gross gewesen.

mir ist aehnliches auch bereits mehrfach passiert, nicht so knapp allerdings. einem ehemaligen mitschueler im ppl kurs ist bei einem start in hartenholm mal ein UL kurz nach dem abheben im steigflug (schlechte sicht nach vorn) 20 m dicht ueber die haube gerauscht. der eine (das UL) hat sich nach dieser Aktion klammheimlich davongschlichen, gelandet isser jedenfalls nicht und mein kollege hat ne platzrunde gedreht und brauchte nach dem schreck erstmal n kaffee... er war grad einen tag vorher freigeflogen.

man kann nur hoffen, dass beide daraus gelernt haben. trau schau wem...

Cool
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kaiolav
eddh.de User


Hier seit: 04.08.2005
Beiträge: 6
Ort: Darmstadt

BeitragVerfasst am: Mo, 22 Mai 2006, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi alle !

Anonymous schrieb:
Äh, Missverständnis. Den Flugleiter habe ich angesprochen. Er hat auch nicht "geschlafen". Beim Eindrehen in den Queranflug habe ich explizit nach der startenden Maschine gefragt (siehe oben). Der Flugleiter sagte darauf, dass der schon weg sei.


...naja... mit Ruhm bekleckert hat er sich aber auch nicht, finde ich. Wenn er dem anderen Kollegen schon den Start von der anderen Piste gestattet, dann sollte er auch sicherstellen, dass beide beteiligten Piloten sich zu jedem Zeitpunkt gegenseitig im Blick haben, oder zumindest zu jedem Zeitpunkt darüber informiert sind, was der jeweils andere tut. Dafür sitzt er nämlich auf seinem Turmchen.

Über dieses Thema hätte ich sicherlich nach der Landung ein paar Takte mit dem Kollegen geredet. Sachlich natürlich.

Viele Grüsse,
Kai.
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ATCler
Family-Member


Hier seit: 01.06.2002
Beiträge: 947
Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern

BeitragVerfasst am: Mo, 22 Mai 2006, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Zitat:
Dafür sitzt er nämlich auf seinem Turmchen

Falsch!
Ein Flugleiter hat keine Berechtigung in die Entscheidungen der Piloten einzugreifen. Er gibt lediglich Infos, aber seine ureigenste Aufgabe ist die Vertretung des Platzhalters am Platz.

Zitat:
Auszug aus einer Musterdienstanweisung für Flugleiter:

2. Allgemeine Aufgaben und Befugnisse
2.1 Der Flugleiter ist als Vertreter des Flugplatzunternehmers verantwortlich für:
a) den betriebssicheren Zustand und
b) den ordnungsgemäßen Betrieb
auf dem Flugplatz. Polizeiliche Befugnisse sowie Befugnisse der Luftaufsicht stehen ihm nicht zu.

Vor dem "Gestatten" irgendwelcher Flugmanöver, sollte er sich überlegen, ob er das überhaupt darf...

Wenn es denn wie hier, Probleme gegeben hat, muss der FL die für Ihn zuständige Luftfahrtbehörde in Kenntnis setzen.
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