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10.06.2001

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Vorurteile

Da haben wir es wieder: das Thema 'die Gefahr des Fliegens'.

Und allen Interessengruppen steht das Thema mittlerweile bestimmt bis Oberkante Unterlippe: den Gegnern, weil's lärmt, weil die 'Kisten' abstürzen und möglicherweise auf sie drauf oder mit lieben Menschen drin und sie auch diese Schönredereien der Hobbyisten leid sind und in derartigen Diskussionen gern plausible Argumente und Fakten sehen möchten. Den Befürwortern und Piloten selbst stinkt's, weil sie gern in aller Ruhe ihrem Hobby oder ihrem Beruf frönen möchten, wie andere auch und sich nicht ständig mit unausgegorenen Argumenten herumschlagen möchten. Ich denke, bei diesem ganzen Thema gibt es 3 Knackpunkte: wie kommt es zu der Fülle an Vorurteilen, was wird wirklich für die Sicherheit in der Luftfahrt, auch in der GA getan und wie wird darüber informiert?

Wie entstehen die Vorurteile?

Ich behaupte, die Vorurteile gegenüber der GA entstehen aufgrund mangelnder sachlicher, leicht zugänglicher Informationen, die für eine fundierte Meinungsbildung in der Bevölkerung notwendig sind. Es werden ja von 'Außenstehenden' gerade die Gefahren als besonders suspekt und extrem gefährlich empfunden, die am schlechtesten beurteilt werden können, Und was wird dann gemacht: Es werden die Informationen genommen, die greifbar sind. Nur: was ist denn an vernünftigen Informationen aus der Luftfahrt greifbar? Meiner Ansicht nach recht wenig: Presseartikel kann man oft vergessen, weil sie als Aufhänger meistens mal wieder irgendeine Gefahrensituation haben (Flugzeug abgestürzt, Beinahezusammenstoß, 'Notlandung’ von Segelflugzeugen im Acker, ...) und dann darauf aus sind, bestehende Vorurteile zu untermauern (Motorausfall wegen schlechter Wartung der Maschinen, mangelnde Erfahrung von 'Hobbypiloten', ...).

Offensive Gefahrenminimierung

Außerdem stellt sich natürlich die Frage: wird in der Luftfahrt überhaupt genug dafür getan, Gefahren, die von Mensch und Maschine ausgehen, zu minimieren? Und zwar nicht defensiv wie z.B. durch Schließung von Flugplätzen, sondern offensiv durch sicherheitstechnische Neuerungen/Verbesserungen oder Training. Beim Punkt Training gehen die Meinungen, inwieweit dadurch die Fähigkeiten eines Piloten verbessert werden können weit auseinander. Das eine Extrem meint: absolut notwendig, um mit möglichst vielen verschiedenen Situationen vertraut zu sein, das andere Extrem: das ist keine Garantie dafür, ein guter Pilot zu sein, da nicht alles trainierbar ist und es auch auf die Persönlichkeit des Piloten ankommt, wie er unbekannten Situationen begegnet. Was technische Neuerungen betrifft: gibt's sicherlich auch zuhauf. Aber: wo steht's denn?

Information der Bevölkerung

Meist finden sich die dringend benötigten sachlichen Informationen in Fachzeitschriften, die Piloten und Luftfahrtinteressierte lesen und nicht in Medien, die die allgemeine Bevölkerung liest. Vielleicht unterstellt man dem gemeinen Leser einfach zu wenig Grips, um das zu kapieren. Wenn dem so ist, kann ich das nur als arrogant bezeichnen, denn die Aufgabe besteht dann darin, solche Sachverhalte entsprechend allgemein verständlich rüberzubringen. Die andere Vermutung ist, daß es deswegen unter den Tisch fällt, weil der Normalbürger ja vordergründig sowieso nichts davon hat, da er ja selbst nicht in Flugzeugen der GA unterwegs ist, und Airlines nehmen wahrscheinlich an, daß der Fluggast seine Wahl der Airline nach dem Maß der Bordunterhaltung, des Caterings und der Beinfreiheit bemißt. TCAS ist ihm allenfalls noch verständlich rüberzubringen und wird er auch begierig aufnehmen, denn er sitzt ja schließlich in der Maschine drin, die im Fall der Fälle rechtzeitig erkennt, ob Crashgefahr besteht oder nicht. Ansonsten ist aber wenig Brauchbares zu finden.

Und das ist schlecht. Denn aus den Reihen des 'gemeinen Bürgers' gehen die meisten Luftfahrtgegner hervor (logisch...) und diese Gruppe hat aufgrund ihrer Größe auch mehr 'Macht', Vorurteile weiterzutragen... Daher sollte es absolut naheliegend sein, gerade diese Gruppe mit mehr fundierten Informationen zu versorgen, damit langfristig Vorurteile abgebaut, sachliche Diskussionen geführt und fundiert Kompromisse ausgehandelt werden können, und zwar dort, wo sie dann wirklich notwendig sind, weil 'wirkliche Gefahren' vermieden werden müssen. Diese Informationsaufgabe sollten natürlich auch die entsprechenden Verbände, wie z.B. die AOPA oder der DAeC als eine ihrer Kerntätigkeit sehen. Aber davon sehe ich leider nichts....

Soweit mein Roman zum Sonntag. Sollte eigentlich gar nicht so lang werden, aber dann überschlugen sich die Gedanken und ich wollte euch natürlich nichts vorenthalten. Und vielleicht habt Ihr am Sonntag ja sowieso nichts anderes zu tun, als eddh.de's Newsletter zu lesen.... ;-)))

Ich wünsche Euch eine schöne Woche und vielleicht habt Ihr ja mal Zeit und Lust, den einen oder anderen Punkt im Forum zu diskutieren. Würde mich riesig interessieren!!!!

Genießt die Woche!

Herzliche Grüße
eure



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