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16.01.2004

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Stehplatz im Flieger...

... freie Fahrt des Herzens in die Hose.

Ich glaube, nicht nur das Herz eines Wenigerfliegers sackt dann schneller, weil ohne Körperknick nun ungebremst, in die Hose, nein, ich denke, der ganze Plan geht in die Hose...

Aber der Reihe nach: Ich hatte einen Alptraum... oder war es doch Realität...? Airbus führt Tests durch, um festzustellen, ob man denn nicht auch Stehplätze im Flieger anbieten könnte. Im Film schwenkt die Kamera von der Sitzplatzetage des 3d-Demo-Fliegers dazu in eine Etage darunter. Vielleicht dort, wo sonst Fracht untergebracht war? Dort sollen dann die Menschen wie Stäbchen in Dreierpacks mit Einzelverzurrung untergebracht werden. Ähnlich wie bereits in Stehachterbahnen erprobt... Für kurze Strecken. Bis zu einer Stunde. In Japan wird ein Markt gesehen. Klar, ich bin zu deutsch und halte es schon kaum in einem überfüllten Zug 45 Minuten stehenderweise aus. Japaner scheinen in dieser Hinsicht anders gestrickt zu sein.

Ich fürchte, die Reiseverhältnisse werden grausam sein: die eigene Nase dicht am Vordermann. Und der Hintermann mit der Nase in eigenen Nacken... hoffentlich gibt es keine Turbulenzen, hoffentlich wird ihm nicht schlecht ... Knob(lauch)t er mich womöglich noch an? Platz für die obligatorische Morgen-Zeitung? Aufgrund des geringen Abstandes zwischen Auge und Papier wird man die Sardinenflieger auch noch lange nach dem Aussteigen am schlielenden Blick erkennen können. Werden überhaupt alle Paxe wieder aussteigen oder ist die Hälfte während des 30 Minütigen Fluges mangels ausreichender Atemluft ins Koma gefallen? Fragen über Fragen...

Für die Fluggesellschaft ist diese Art des Paxe-Cargos natürlich ökonomisch höchst interessant: Die Stehreihen werden sicherlich so eng sein, dass nicht die doppelte Menge Menschen zum halben Preis stehfliegen darf, sondern die dreifache Menge (sonst geht die Rechnung ja nicht mit Gewinn, sondern nur plus minus Null auf...). Damit wiederum spielt die Sardinenklasse ihren absoluten Trumpf aus: Die Passagiere ließen sich wieder sanft an höhere Preise gewöhnen: Wer die Nase nach seinem ersten Flug in dieser Supergeizclass voll hat, kann gerne in die Holzklasse upgraden. Je unangenehmer dieses Erlebnis war, desto bereitwilliger wird er dafür einen Businessclass-Preis zahlen. Hauptsache sitzen, vergessen ist das alte Stöhnen über die geringe Beinfreiheit: "Liebe Fluggäste: Ihr seht, wir können nicht nur billiger, sondern auch schlimmer..."

Im Zuge dieser Reformation des Fliegens könnte auch das Boarding neu geregelt werden, denn mehr Menschen, die in den Rumpf verfrachtet werden müssen, bedeutet auch mehr Zeit, die jedoch keine Fluggesellschaft zu verschenken hat. Am besten wäre das Sardinenklassenboarding vielleicht über Container zu organisieren: Während sich der klassische Sitzflieger noch einen überteuerten Snack im Abflugbereich genehmigt (ein Sardinenklässler würde dort sowieso nicht zugreifen) könnten letztere schon im vorbereiteten Container verzurrt werden und das nicht aufgebbare Am-Mann-Gepäck in seiner Nähe eingelagert werden.

Später am Flugzeug hat das dann entscheidende Vorteile: während die Oben-Einsteiger noch im Gang stehen bzw. auf der Treppe im Regen und darauf warten, dass sich der Knoten der wichtigen Ganz-Büro-Mitnehmer und Langsamverstauer weiter vorne auflöst und einen Zentimeter nachgerückt werden kann, werden unten ganz bequem zwei Container mit Vorverzurrten eingeschoben und das Boarding ist erledigt. Vielleicht sollte man das doch auch oben einführen?

Nassgeschwitzt wache ich auf, von den Sat1-Nacht-News sehe ich noch den Abspann... Allerdings war ich erst nach dem Beitrag eingepennt - die Airbus-Tests sind Wirklichkeit. Laut 'Berliner Zeitung' (s. hier...) möchte sich Airbus außerhalb des Deutschen Luft- und Raumfahrtkongresses (dort wurden die ersten Entwürfe vorgestellt) darüber jedoch nicht weiter äußern. Bis zum Jahr 2020 ist ja auch noch etwas Zeit... Es gibt jetzt wichtigeres, das für die Luftfahrt zuerst entwickelt werden muss...

Eure


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