Wie funktioniert eigentlich das Düsentriebwerk?
von Walter Greiner
Das Düsentriebwerk ist nichts anderes als ein ganz großer Staubsauger:
der saugt ja auch die Luft vorne rein, und hinten bläst er sie wieder
raus. Ein Nebeneffekt davon ist, daß die Luft sauberer wird. Vor allem
im Ruhrpott merkt man das deutlich; da ist kaum noch Staub in der
Luft, seit es so viele Düsentriebwerke gibt.
Aber dazu ist das Düsentriebwerk natürlich nicht da. Sondern da hat
sich ein schlauer Kopf gedacht: wenn ich die Luft, die vor mir ist,
einfach hinter mich schiebe, dann bin ich selber anschließend ein
Stück weiter vorn. Das ist viel gescheiter als mit einer Luftschraube,
die die angesaugte Luft bloß im Kreis herum wirbelt und durch die
Fliehkraft nach außen wegdrückt. Damit schafft man zwar Platz für das
Flugzeug, aber hinter dem Flugzeug bleiben dann die berüchtigten
Luftlöcher, in die anständige Flugzeuge so hineinplumpsen, daß einem
davon schlecht wird. Unverständlich, daß man dies primitiven
Propellerflugzeuge immer noch benützt, die fliegen ja auch viel
schlechter. Sieht man ja.
Jetzt hat man aber in der Luft keine Steckdose, an der man einen
Staubsauger anschließen kann, sonst könnte man einfach Staubsauger als
Düsentriebwerke nehmen. Deswegen nimmt man Kerosin, das brennt. Man
könnte auch Diesel nehmen, aber das ist zu teuer und heißt anders,
weil man davon die Rente der alten Leute bezahlen muß. Man verbrennt
also das Kerosin mit der Luft von vorne. Weil die Luft dabei
verbraucht wird, entsteht ein Loch in der Luft, in das das Flugzeug
hineinpaßt. Bei der Verbrennung entstehen dann Abgase, und mit denen
füllt man das Luftloch hinter dem Fluzeug gleich wieder. Genial. Viel
schlauer als mit dem altmodischen Propeller!
Erfunden hat das Düsentriebwerk ein gewisser Daniel Düsentrieb. Nach
ihm ist es auch benannt worden; sonst würde es Beckenbauerwerk oder
Mayer-Vorfelderwerk heißen. Nur die Amis sind sauer, weil Daniel
Düsentrieb wieder mal kein Amerikaner war, sondern ein Deutscher, und
deswegen nennen die das Düsentriebwerk "Tschätt". Wie das schon
klingt... Haben halt keine Kultur, diese Banausen.
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