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12.03.2004

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Email an die Redaktion ...

"Ich sage dir, was du zu mögen hast..."

"Wenn du unbedingt Brötchen für dein Frühstück brauchst, dann komm' bitte zu vernünftigen Zeiten, aber nicht erst um 18:00 Uhr, wir schließen jetzt"... "wenn du neue Klamotten brauchst, kannste am Sonnabend vorbeihetzen, wir machen den Laden jetzt zu, ist ja schon 19:00 Uhr"... "Wenn du in diese Gegend kommen möchtest, dann bitte nicht aus der Luft, das stört, wir machen den Platz jetzt dicht".

Was sollen diese unsäglichen Flugplatz- und Flughafen-Schließungen? Ich möchte nicht irgendwo in der Pampa abgeworfen werden, um dann mit Bahn und Bus, Taxi oder Mietwagen den letzen Rest meiner Reise bis zum Ziel zurückzulegen und dafür womöglich nochmal die gleiche Zeit, wie für den Flug benötigen. Beispiel Tempelhof: nix mehr mit landen und auf kurzem Wege zum Kunden.

Was soll die Menschheit mit Büffelherden auf dem ehemaligen Flughafen-Areal? War ein Vorschlag von mehreren... Vor allem höre ich die nächste Anwohnernörgelei schon jetzt: das stinkt, das muss weg. Und die Idee mit dem Luftfahrt-Freizeitpark... welche Family leistet sich den Eintritt mehr als einmal bzw. überhaupt? Und was soll solch ein Park ohne Flugverkehr?

Gerade hier läge doch die Chance: eintauchen in die Welt des Fliegens vor 50 Jahren und Teil des Geschehens sein, selbst Fluggast sein oder einfach nur dort gucken. Habt Ihr schon mal in der Halle dieses Flughafens gesessen und mal versucht, das neumodische Gepäckband wegzudenken und statt dessen Fluggäste, Crews, Abholer der 30er Jahre zu sehen. Einfach genial. Habt Ihr schon mal auf den original Holzschemeln im Restaurant gesessen, dem Brummen der Propeller gelauscht und Euch das Boarding der feinen Damen und Herren vorgestellt? Kennt Ihr den kultigen 'Duty Free Shop' im Abflug'flur'? Was wurde dort wohl früher verkauft? Habt Ihr schon einmal dem Klacken und Quietschen der Messingtüren gelauscht, das schon zu Zeiten unserer Großeltern genau das selbe war? Oder wart Ihr mal für kleine Königstiger in den Katakomben? Man sollte rechtzeitig losgehen... ;-) Ich stelle mir auch gerne vor, mit zig Hutschachteln bewaffnet die Schwingtüren am Ausgang zu passieren.

Ich sehe ja ein, dass man dieses denkmalgeschützte Gebäude nicht so ganz optimal als Büroräume nutzen kann, weil inzwischen die Anforderungen an Kabelkanäle für die Kommunikationsstruktur oder auch die Anforderungen an die Lichtverhältnisse nicht überall gegeben sind (ich denke gerade an die Büros auf der Galerie), aber diese Chance, ein Stück deutscher Geschichte erlebbar zu machen, das typische Treiben in und um dieses Gebäude herum zu erhalten. gehört in meinen Augen gehört zum Denkmalschutz einfach dazu.

Warum muss es unbedingt der riesengroße Single-Airport sein, der mir einen weiteren Zeitaufwand abverlangt, um von der grünen, weit entfernten Wiese an mein Ziel in der Innenstadt zu gelangen (oder gar ans andere Ende der Stadt). Der zeitknappe Geschäftsreisende möchte möglichst direkt von Punkt zu Punkt an sein Ziel fliegen. Dass sich das nicht immer erreichen lässt, ist jedem klar, aber sich immer von Hub zu Hub zu bewegen inclusive langer Märsche durch noch längere Terminals oder Staus bei den Sicherheitskontrollen, mag man sich nach der Ankunft aus Sidney noch gefallen lassen, wenn dieser Step im Vergleich zur Gesamtreise kaum noch ins Gewicht fällt. Bei innerdeutschen oder innereuropäischen Kurztrips ist dieser Trend eine Katastrophe und entspricht nun gar nicht dem inzwischen schon zum Musswort mutierten Begriff der'Kundenorientierung'. Dieses haben die Planer auch prima erkannt, denn sonst würde wohl kaum vom 'Konkurrenzflughafen Tempelhof' die Rede sein. Konkurrenz ist ja nur das, was genauso gut, wenn nicht sogar besser. Zwei Flughäfen, einer für Geschäftsreiseflüge, ein anderer für interkontinentale Verbindungen, haben durchaus ihre Berechtigung. Berlin will doch Weltstadt sein, oder? In London gibt's den City Airport. Das hat bestimmt einen Grund...

Aber vielleicht legt Berlin ja gar keinen Wert darauf, Geschäftstreibende anzuziehen. Auf mich wirken die Schließungspläne vom Tempelhof zumindest wie ein Schlag ins Gesicht: "Wenn du unbedingt meinst, hierher kommen zu müssen, dann lande da hinten, du störst."

Ich denke, ich brauche Berlin nicht.

Eure


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